Mittwoch, 4. August 2021 Share: YouTube RSS

Kommentar: Nicaraguas Rückkehr zur Diktatur

Daniel Ortega bewirbt sich um eine vierte Amtszeit als Präsident Nicaraguas. Aber die bevorstehende Wahl sei eine Farce, da führende Oppositionskandidaten von der Kandidatur ausgeschlossen seien, sagt Gabriel Gonzalez von der DW.

Nicaragua hält am 7. November seine Präsidentschaftswahlen ab. Der amtierende Präsident Daniel Ortega stellt sich im Namen der regierenden Nationalen Befreiungsfront der Sandinisten (FSLN) zur Wiederwahl. Seine Frau, Vizepräsidentin Rosario Murillo, wird erneut für den stellvertretenden Platz kandidieren.

Die Anschuldigungen der EU gegen die Führung Nicaraguas sind hartnäckig und treffen alle ein. Die EU wirft Nicaraguas Regierung vor, die Justiz für politische Zwecke zu missbrauchen. Zu den Vorwürfen zählen auch die willkürliche Festnahme und Repression von Akteuren der Zivilgesellschaft, Pressevertretern und oppositionellen Gesetzgebern. Ganz zu schweigen von der brutalen Niederschlagung der Protestbewegung 2018.

Nach einer erfolgreichen Revolution 1979 regierten Ortega und die FSLN Nicaragua bis 1990. Viele linksgerichtete Menschen in Lateinamerika und Europa haben sich schwer getan, die sozialistische Utopie Nicaraguas zu akzeptieren.

Gioconda Belli schloss sich einst dem FSLN-Widerstand gegen Somoza an. Belli beschuldigte Ortega, den nicaraguanischen Traum verraten und "ein weiterer Tyrann geworden" zu sein. Belli glaubt, OrteGA habe seine Wahlniederlage gegen Violeta Chamorro 1990 nie verwunden.

Ortegas autoritäre Tendenzen wurden mit der Niederschlagung der landesweiten Protestbewegung durch die Regierung im Jahr 2018 deutlich. Die ewig zersplitterte Opposition stimmte schließlich zu, Violeta Chamorros Tochter bei den Wahlen im November gegen Ortega zu stellen. Mehr als 30 weitere Oppositionelle wurden seit Juni festgenommen.

Quelle: FreiesNachrichtenblatt.com

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