Dienstag, 28. September 2021 Share: YouTube RSS

Staudamm in Brasilien: Deutsche Sicherheitsfirma wegen Katastrophe vor Gericht

Der deutsche TÜV Süd hatte den Damm für das Bergbauunternehmen Vale kurz vor seinem Einsturz im Januar 2019 inspiziert. Die Kläger in München fordern Schadensersatz in Höhe von Hunderten Millionen Euro.

Am Dienstag begann eine Sammelklage gegen die deutsche Sicherheitsinspektionsgesellschaft TÜV Süd. 270 Menschen starben im Januar 2019, als ein Damm in der brasilianischen Stadt Brumadinho brach und Tonnen von giftigem Schlamm freisetzte, der Häuser und Straßen flussabwärts verschluckte.

Die brasilianische Tochtergesellschaft des TÜV Süd hatte die Rückhaltebecken des Damms inspiziert und für sicher befunden. Doch Familien der Betroffenen und Gemeindevertreter fordern, dass der TÜV und andere für die Geschehnisse im brasilianischen Brumadinho verantwortlich gemacht werden.

Der brasilianische Staatsrichter hat ein Strafverfahren gegen den TÜV Süd und rund 16 Mitarbeiter des Unternehmens Vale zugelassen. Beiden Parteien wird vorsätzliche Tötung vorgeworfen, weil sie über mehrere Jahre hinweg absichtlich Probleme mit der strukturellen Integrität des Damms verschleiert haben.

Zu den Klägern gehören die Gemeinde Brumadinho und die Angehörigen eines Vale-Ingenieurs, der beim Einsturz des Damms ums Leben kam. Die Aufsichtsbehörde bestreitet, eine rechtliche Verantwortung für den Dammbruch zu tragen, da Vale die Empfehlungen ihres Sicherheitsberichts nicht befolgt habe.

Die Mittel sollten dazu beitragen, die sozialen und ökologischen Folgen der Staudammkatastrophe abzumildern. 1,4 Milliarden Euro waren für die vom Dammbruch direkt betroffenen Menschen und für die Gemeinde Brumadinho vorgesehen. Die Gelder sollen an den Staat Minas Gerais ausgezahlt werden.

Anwalt der Kläger in den Münchener Fällen sagte, die Entschädigung in Brasilien sei "eine Scheine" Anwalt der Kläger sagte, dass keine Gelder an die lokale Bevölkerung ausgezahlt wurden oder geplant sind. Der Anwalt der Kläger sagte jedoch, es gebe keine Mittel oder Pläne, Geld an die brasilianische Bevölkerung zu verteilen.

Quelle: FreiesNachrichtenblatt.com

Verwandte Artikel

×