Mittwoch, 8. September 2021 Share: YouTube RSS

Lesbos nach Brand in Moria: "Die Leute leben immer noch in Zelten am Meer"

Das berüchtigte Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist vor einem Jahr abgebrannt. Die Lebensbedingungen der dort lebenden Migranten haben sich kaum verbessert.

Ein Feuer zerstörte am 8. September 2020 das Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos, es war nicht das erste Mal, dass Flammen durch Europas größtes Flüchtlingslager rissen. Mehr als 12.000 Obdachlose kurz vor Wintereinbruch, viele leben noch in Notunterkünften.

Die Flüchtlinge und Migranten aus Moria sollten sich dort für einige Monate niederlassen. Für den Bau moderner Lager hat die griechische Regierung EU-Mittel in Millionenhöhe erhalten. Als Ersatz soll demnächst ein neues Lager für mehrere Tausend Menschen in der entlegeneren Region Plati errichtet werden.

Das Lager Plati sollte im Herbst 2021 zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit sein. Die Verzögerung sei auf den Unmut in der Bevölkerung und bürokratische Hindernisse zurückzuführen, sagt Angeliki Dimitriadi.

Auf Lesbos leben derzeit rund 3.500 Asylsuchende, die meisten davon Afghanen. Vor dem Brand von Moria beherbergte die Insel mehr als 17.000 Flüchtlinge. Tausende Migranten wurden seitdem auf das griechische Festland überstellt.

Die Zahl der Neuankömmlinge auf Lesbos ist in den letzten 12 Monaten um 96% gesunken. „Wirksamer Grenzschutz“ habe oberste Priorität, sagt UNHCR-Sprecherin Stella Nanou. „Die Leute leben noch immer in Zelten direkt am Meer. Im Sommer ist die Hitze unerträglich“, sagt sie.

Die Bemerkung des konservativen Politikers war ein Schlag gegen die linke SYRIZA-Partei, die bis 2019 an der Macht war. Der UNHCR hält einige der Beweise für glaubwürdig und empfiehlt der griechischen Regierung, einen unabhängigen Kontrollmechanismus einzurichten. In den Jahren danach gab es immer mehr Berichte über angebliche Pushbacks von Migranten.

Die EU droht laut Dimitriadis damit, weitere Mittel für die griechische Küstenwache zu blockieren. Die griechische Regierung weist alle Vorwürfe zurück. Die EU-Kommission hat erklärt, die harte Griechenland-Politik sei ohne den Rückhalt in Europa wohl nicht möglich, sagte sie.

Quelle: FreiesNachrichtenblatt.com

Verwandte Artikel

×