Montag, 16. August 2021 Share: YouTube RSS

Kommentar: Genug der westlichen Heuchelei über Afghanistan

Europa ignoriert seit langem die sich verschlechternde Sicherheitslage in Afghanistan. Doch nun, da die Taliban die Macht übernommen haben, verhalten sich einige westliche Länder fassungslos. Diese Heuchelei muss aufhören, sagt Waslat Hasrat-Nazimi von der DW.

Die Islamische Republik Afghanistan wird in ein von den Taliban regiertes Emirat umgewandelt. Wenige Tage nach dem Abzug der US-Truppen aus Afghanistan begannen die Taliban, eine Provinz nach der anderen zu erobern. Die westliche Welt ist fassungslos über die Transformation der Islamischen Republik. Auch die Taliban haben die Hauptstadt erobert.

Die Mission war eine große Lüge, sagt Joe Biden. Die Mission wurde vor 20 Jahren nicht zur Verteidigung der Menschenrechte ins Leben gerufen, sondern aus Gründen der politischen Zweckmäßigkeit. Jetzt, wo sich die politischen Prioritäten geändert haben und die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht mehr aufgeht, wollten sie raus. "Afghanische Führer müssen zusammenkommen", sagt Biden.

Die USA marschierten 2001 nicht nur in Afghanistan ein, um die Taliban und al-Qaida zu bekämpfen. Die USA versprachen dem afghanischen Volk auch, dass sie ihrem Land die Demokratie bringen würden. Aber zwei Jahrzehnte später ist klar, dass dies alles nur leere Rhetorik war. Weder Frauenrechte noch Demokratie standen im Vordergrund.

Flüchtlinge müssen in die EU aufgenommen werden und die deutsche Asylpolitik ist nicht weniger heuchlerisch. In den letzten Jahren sind Millionen Afghanen seit Jahren aus ihrer Heimat geflohen. Viele Frauenrechtlerinnen fürchten inzwischen um ihr Leben.

EU-Politiker haben sich geweigert, den Ernst der Sicherheitslage in Afghanistan anzuerkennen. Doch nun, da es zu spät ist, bekennen sich Politiker, Medien und Wissenschaftler schockiert. Westliche Länder müssen afghanischen Flüchtlingen so schnell und unbürokratisch wie möglich Asyl garantieren.

Quelle: FreiesNachrichtenblatt.com

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