Dienstag, 1. Februar 2022 Share: YouTube RSS

Freies Land zum Gärtnern? In Montenegro ist es zu gewinnen

Kostenlos Land für den eigenen Obst- und Gemüseanbau? In Montenegro ist das möglich. Die Verfassung des Westbalkanstaates schreibt eine ökologische Regierungsführung vor, doch lokale Initiativen übernehmen die Führung.

Aleksandar Novovic ist der Gründer des Sozialgartens Ekologika in Montenegro. Der Plan ist, Mitbürgern ein Stück seines Landes kostenlos anzubieten, wenn sie bereit sind, es zu bebauen und zu bearbeiten.

Ekologika ist nicht der einzige soziale Garten in Montenegro. Derzeit gibt es zwei, die sich jeweils in einer anderen Stadt befinden. Mit etwa 70 Menschen, die aktiv an der jährlichen Bepflanzung und Pflege jedes Gartens beteiligt sind, scheint es wahrscheinlich das nächste große Ding in einem Land mit einer Bevölkerung von nur 620.000 Einwohnern zu werden.

Jedem Plantadun ist ein Garten von 25 Quadratmetern zugeteilt. Jeder Garten ist auf allen vier Seiten von Wegen umgeben, die so etwas wie eine Zufahrtsstraße bilden. Projektleiter Darko Pekic sagt, dass den Hobbygärtnern beim Anbau die volle kreative Freiheit gelassen wird.

80 % der geernteten Produkte gehören dem jeweiligen Gärtner, 10 % gehen an den Eigentümer, der das Land abgetreten hat. 10% werden an einen gemeinsamen Pflanzfonds gespendet, um den Kauf von Saatgut für die nächste Saison zu decken. Das Projekt stellt den Menschen alles zur Verfügung, was sie brauchen: ein Grundstück, Saatgut, Wasser, Werkzeuge und einen Geräteschuppen.

Ekologika und Plantadun haben in Montenegro ein innovatives Gewächshaus errichtet. Das Gewächshaus wurde für einen guten Zweck gespendet und wird vom Verein „Women of Bar“ genutzt, der täglich über 250 Mahlzeiten für sozial Benachteiligte der Stadt bereitstellt. Das Projekt wird von der amerikanischen Botschaft in Montenegro gefördert.

Plantadun wurde von der verspäteten Verabschiedung des Staatshaushalts im Jahr 2021 hart getroffen. Die Zukunft des Projekts stand auf Messers Schneide. Aber die Gemeinschaft der Gärtner hat eine eigene Lösung gefunden.

Der Ekologika-Garten befindet sich auf seinem eigenen Grundstück. Die Behörden weigerten sich, das Potenzial der Initiative anzuerkennen, und blockierten die Nutzung von Staatsland durch die Gemeinde. Sowohl Novovic als auch Pekic glauben an eine bessere Zukunft und eine grünere Zukunft für ihr Land und ihre Gemeinschaft. Doch ihre Ideen gewinnen stetig an Boden.

Balkan Booster wurde 2017 gegründet und hat das Ziel, junge Menschen aus verschiedenen Ländern des Westbalkans zusammenzubringen. Dieser Artikel ist Teil des „Balkan Booster“-Projekts der Deutschen Welle. Das Projekt zielt darauf ab, jungen Menschen auf dem Westbalkan zu helfen und junge Menschen zusammenzubringen.

Quelle: FreiesNachrichtenblatt.com

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