Donnerstag, 16. September 2021 Share: YouTube RSS

Deutscher Dieselgate-Prozess beginnt ohne Ex-VW-Chef Martin Winterkorn

Eine zeitaufwendige Untersuchung und die Pandemie hielten Gerichtsverfahren gegen die Verantwortlichen für den VW-Abgasskandal auf. Aber während vier VW-Manager vor Gericht stehen, weicht ihr Ex-Chef immer noch der Gerechtigkeit aus.

Das California Air Resources Board (CARB) deckte im September 2015 den Abgasskandal von Volkswagen auf. Nur wenige Tage später musste VW zugeben, in Millionen seiner Diesel-Pkw eine Abschaltgeräte-Software installiert zu haben.

Der ehemalige VW-Konzernchef Martin Winterkorn wird bei der Verhandlung nicht anwesend sein. Er sollte vor dem Braunschweiger Gericht erscheinen, aber nach einer kürzlichen Operation konnte er laut ärztlichem Gutachten "nicht erscheinen". Alle vier sollen von der Cheating-Software gewusst oder an der Entwicklung mitgewirkt haben.

Der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer geht davon aus, dass Winterkorn "im Mittelpunkt" der Aufklärung des Skandals stehen wird. Die gegen die Angeklagten erhobenen Vorwürfe umfassen organisierten Handelsbetrug und Steuerhinterziehung. In Deutschland kann organisierter Betrug mit bis zu 10 Jahren Gefängnis bestraft werden. In Deutschland,.

Alle Angeklagten werden aussagen, dass sie entweder ihr Wissen über die Manipulationen an ihre Vorgesetzten weitergegeben haben oder gar nichts von den Missetaten wussten. Winterkorn werde in die letztgenannte Kategorie von Angeklagten fallen, sagte Dudenhöffer.

VW-Chef wollte Toyota als weltweit führenden Autokonzern absetzen, argumentierte Bratzel. Winterkorn wollte die "Clean Diesel"-Technologie von VW als Alternative zu den erfolgreichen Hybridmodellen des japanischen Autobauers vermarkten.

Gerichtsverfahren gegen verschiedene Unternehmen der „VW-Familie“ eingeleitet Die Belastungen betreffen den Verkauf von 250.712 Audi-Pkw, 71.577 Volkswagen und 112.131 Porsche. Der 12-Marken-VW-Konzern wurde bisher mit über 32 Milliarden Euro (37 US-Dollar) getroffen.

VW-Chef Martin Winterkorn nimmt gegenüber der deutschen Öffentlichkeit und der Staatsanwaltschaft weiterhin eine Dreifachaffen-Haltung ein.

Winterkorn war 2015 mit 16 Millionen Euro Gehalt einer der bestbezahlten Führungskräfte Deutschlands. Er kam mit einem einmaligen Schadenersatz in Höhe von 11,2 Millionen Euro davon, den er nun an den Autobauer zahlen muss.

VWs zweitgrößter Aktionär stimmte dem Winterkorn-Deal zu, wodurch weitere Schadensersatzklagen gegen den ehemaligen VW-Chef vor deutschen Gerichten ausgeschlossen wurden. Die deutsche Rechtsordnung sei herausgefordert zu zeigen, dass nicht nur die kleinen Jungfische bestraft werden, sagt Ferdinand Dudenhöffer.

Quelle: FreiesNachrichtenblatt.com

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