Freitag, 24. September 2021 Share: YouTube RSS

Bildungsschlüssel als deutscher Arbeitsmarktgerüst für Digitalisierung, Automatisierung

Die Arbeitnehmer wissen bereits, dass sich der Arbeitsmarkt schnell verändert. Von der Revolution des „Arbeitens von zu Hause“ bis hin zum Wegfall bestimmter Jobs durch neue Technologien – für viele herrscht echte Unsicherheit über die Zukunft.

Die Arbeitslosigkeit hat sich fast halbiert, seit eine Reihe von Reformen im Jahr 2005 eine neue Ära der Schaffung von Arbeitsplätzen eingeleitet hat. Auch die Pandemie hat am Bild nicht viel geändert: Die Arbeitslosenquote ist seit Beginn der Coronavirus-Krise nur leicht von 5 auf 5,9 Prozent gestiegen.

Die meisten Experten sind sich einig, dass Digitalisierung und Automatisierung die Treiber dieses Wandels sind. Aber Hilmar Schneider, CEO des Instituts für Arbeitsökonomie IZA in Bonn, sieht einen klaren Trend. "Die Zeiten harter körperlicher Arbeit sind im Grunde vorbei", sagt er der DW.

Jobs, für die keine oder nur geringe Qualifikationen erforderlich sind, werden zunehmend durch Roboter und Computer ersetzt. Branchenexperten sagen, es sei nur eine Frage der Zeit, bis diese Aufgaben auch von selbstfahrenden Fahrzeugen übernommen werden. Gleiches gilt nach Ansicht von Branchenexperten für die Taxibranche und andere Mobilitätsdienste.

Auch Roland Verwiebe, Professor für Sozialstruktur und soziale Ungleichheit an der Universität Potsdam, ist sich einig, dass viele Arbeitsplätze wegfallen werden. Aber er glaubt nicht, dass bereits ein Gleichgewicht erreicht ist oder sich nur die Unqualifizierten Sorgen machen müssen. Er geht davon aus, dass auch hochqualifizierte Arbeitskräfte stark betroffen sein werden.

Deutschland ist ernsthaft in Gefahr, im Bankensektor endgültig ins Hintertreffen zu geraten. Der Bankensektor hat diese Art von Veränderungen bereits durchgemacht, wobei viele Arbeitsplätze im Back- und Front-Office bereits an Maschinen und Online-Dienste verloren gegangen sind. Doch auch wenn die Digitalisierung längst ein zentrales Thema ist, bleibt Deutschland in Gefahr.

Allein der Aufstieg der Elektromobilität wird in der deutschen Automobilindustrie in den nächsten vier Jahren mindestens 200.000 Arbeitsplätze kosten. Das ist das Ergebnis einer Studie des ifo Instituts im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie VDA.

Bis 2035 werden in Deutschland rund 2,1 Millionen Arbeitsplätze in Berufen geschaffen, die durch Technik schwer zu ersetzen sind. Die meisten von ihnen sind in den Bereichen Gesundheit, Lehre und Ausbildung sowie in Management und Verwaltung tätig. Durch neue Rollen in der Produktion und Wartung von Elektroautos könnten neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland verdient den Mindestlohn oder etwas darüber. Im Vergleich dazu ist die Quote in den Niederlanden, Frankreich und den skandinavischen Ländern höchstens halb so hoch. Allein in der Autoindustrie werden demnächst rund 800.000 Beschäftigte neue oder andere Qualifikationen benötigen.

"Wir brauchen Konzepte, die hochqualifizierte Menschen ins Land locken", argumentierte er. Er meint, es gebe "viel Nachholbedarf" Dieser Artikel wurde aus dem Deutschen übernommen. Dieser Artikel basiert auf einem Artikel aus einer deutschen Zeitschrift, der in der deutschen Presse veröffentlicht wurde.

Quelle: FreiesNachrichtenblatt.com

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