Das Duopol der westlichen Flugzeughersteller Airbus und Boeing steht unter Druck. Das russische Verkehrsflugzeug MC-21 ist jetzt zum Fliegen zugelassen, und China treibt seine Pläne für den Eintritt in den internationalen Markt voran.
Sowohl die MC-21 als auch die C919 sind zweimotorige Schmalrumpfflugzeuge. Beide haben jahrelange Verzögerungen in ihrer Entwicklung erlitten. Beide sollen noch in diesem Jahr Liniendienste in Russland fliegen. Die Chinesen hatten geplant, zeitgleich ihren ersten C921 an einen Airline-Kunden auszuliefern.
Der MC-21 könnte in einigen Bereichen eine überlegene Leistung bieten, verglichen mit den gängigen Typen von Airbus und Boeing, die derzeit verkauft werden. Kein Wunder, denn die Giganten aus Amerika und Europa ruhen sich seit vielen Jahrzehnten auf ihren Lorbeeren aus.
Im Jahr 2020 wurden nur 14 russische Flugzeuge gebaut. Airbus montiert in seinen verschiedenen Werken an Tagen, an denen alles in Betrieb ist. Einige traditionelle russische Designbüros wie Tupolev und Ilyushin haben in den letzten 30 Jahren keine neuen Airliner-Designs entwickelt.
Von der MC-21 wird erwartet, dass sie sich im Passagierkomfort auszeichnet, was traditionell nie eine der Stärken sowjetischer oder später russischer Flugzeuge war. Sein Kabinendurchmesser ist 11 Zentimeter größer als beim A320 und bietet sogar 27 Zentimeter mehr Breite als die Boeing 737.
Satte 40 % der MC-21 bestehen aus solchen Verbundwerkstoffen, ein Rekord in dieser Airliner-Kategorie. Bislang stammen die Verbundwerkstoffe von amerikanischen und japanischen Zulieferern. Aber im aktuellen politischen Klima kann Russland nicht sicher sein, sich weiterhin auf diese westlichen Lieferanten verlassen zu können.
Der MC-21-310 ist noch nicht zertifiziert, da er von neuen russischen Turbofan-Triebwerken vom Typ Aviadvigatel PD-14 angetrieben wird. In den nächsten 20 Jahren werden allein in Russland mehr als 800 neue Flugzeuge dieser Größe benötigt. Der heimische russische Markt ist ein bedeutender.
China ist schon lange nicht mehr in der zivilen Luftfahrtindustrie tätig. Beim Bau des Comac C919 für 156 bis 168 Passagiere spielen die Bedürfnisse im Inland eine große Rolle. Allein der chinesische Verkehrsflugzeugmarkt hat ein Volumen, das es ihnen ermöglicht, größere Stückzahlen zu verkaufen, unabhängig von den im Land fliegenden Airbus- und Boeing-Jets.
China hat gegenüber Russland einen Vorteil, der entscheidend für den Erfolg des C919 sein könnte. Trotz des ersten erfolgreichen Testflugs am 5. Mai 2017 hinken die Chinesen hinterher, ihren neuen Jet in die Luft zu bringen. Nicht weniger als sechs Testflugzeuge stehen bereit, um das für die Zulassung notwendige Flugprogramm durchzuführen.
Rooks, Hardy Graupner, Tim Rooks und Hardy Graupner sind die Co-Autoren des Buches „Das Buch des Buches des Buches“. Das Buch wird von Hardy Graupner und Tim Rooks herausgegeben.
Quelle: FreiesNachrichtenblatt.com
