Donnerstag, 26. August 2021 Share: YouTube RSS

Afghanistan: Eine abgeschoben, eine evakuiert – zwei sehr unterschiedliche Geschichten

Farhad will unbedingt aus Afghanistan raus und nach Deutschland kommen. Abdul Ghafoor ist genau das gelungen – obwohl er eigentlich in Kabul bleiben wollte.

Farhad* ist einer von mehr als 1.000 Afghanen, die seit Ende 2016 aus Deutschland in ihre Heimat abgeschoben wurden. Sein 3-jähriger Sohn könne nicht verstehen, was gerade in seinem Land passiert. "Happy Shooting" sei in Afghanistan eine eheliche Tradition, sagt er.

Etwa 60 % der Asylanträge der Afghanen wurden abgelehnt. Erst am 11. August setzte das Bundesinnenministerium die Abschiebungen nach Afghanistan aus. Es dauerte nur vier Tage, bis die Taliban die Kontrolle über Kabul übernahmen, vier Tage nachdem das deutsche Innenministerium die Abschiebung ausgesetzt hatte.

In Deutschland leben noch rund 30.000 Afghanen, die gesetzlich ausreisepflichtig sind. Auf dem Radar der Taliban hatte jemand wie Farhad jetzt keine realistische Chance, im Rahmen der deutschen Luftbrücke ausgeflogen zu werden.

Abdul Ghafoor wurde 2013 von Norwegen ausgewiesen und nach Afghanistan abgeschoben. Er gründete eine NGO, die Afghanistan Migrants Advice and Support Organization (AMASO), um anderen abgeschobenen Rückkehrern sowie Binnenvertriebenen zu helfen.

Ghafoor war bekannt für seine Arbeit, die sein eigenes Leben in Gefahr brachte. Ghafoor: "Die meisten Leute in Afghanistan denken, dass diese Leute etwas falsch gemacht haben müssen" "Ich habe immer wieder Drohungen bekommen", sagt er und fügt hinzu, dass er lange Zeit nicht weg wollte.

Abdul Ghafoor war einer von nur sieben Passagieren, die am 17. August beim ersten Evakuierungsflug der Bundeswehr aus Kabul ausgeflogen wurden. "Ich bin während des Fluges immer wieder in Tränen ausgebrochen", sagt er der DW am Telefon. Seine Frau hat sich seit dem Einmarsch der Taliban in Kabul nicht einmal mehr getraut, das Haus zu verlassen.

Als die Taliban das letzte Mal Afghanistan kontrollierten, verhängten sie strenge Regeln für die Rechte der Frauen. Überall sind bewaffnete Männer. In Kabul ist fast alles geschlossen, außer Lebensmittelgeschäften. Die Taliban hätten ihn bislang nicht nach Ausweisen oder anderen Papieren gefragt, sagt er.

Abdul Ghafoor arbeitet seit seiner Ankunft in Deutschland ununterbrochen. Er steht mit seinen Mitarbeitern noch vor Ort in Afghanistan in Kontakt. Er macht sich Sorgen um sie: "Ich konnte noch nichts für sie tun", sagt er.

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Quelle: FreiesNachrichtenblatt.com

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